Wenn man den früheren Bestand an Straßenlaternen des ehemaligen West-Berlins mit dem
Westdeutschlands vergleicht, stellt man fest, dass diese kaum Gemeinsamkeiten aufweisen.
Es handelt sich um völlig unterschiedliche Modelle. Man stellt fest, was wir bereits in
früheren Artikeln dieser Webseite festgestellt haben: Das Laternenspektrum war in früheren
Zeiten vielfältiger und regional unterschiedlicher – und dies sowohl international als auch
innerhalb Deutschlands.
Die Gründe dafür sind nachvollziehbar. Die Kommunen und Gemeinden in den 1950er- und
1960er-Jahren waren noch wesentlich freier in der Auswahl ihrer Produkte und der Erteilung
öffentlicher Aufträge. Das galt auch beim Aufbau einer funktionsfähigen Straßenbeleuchtung.
Oftmals wurde Anbietern aus der Region der Vorzug gegeben. In West-Berlin waren
insbesondere zwei Firmen sehr präsent. Zum einen die Firma Semperlux (heute Selux), zum
zweiten die Firma Conradlicht. Die Leuchten dieser beiden Firmen waren in West-Berlin sehr
zahlreich vertreten.
Doch heute, im Zeitalter komplexer Ausschreibungsregelungen, nach denen Ausschreibungen
(je nach Auftragsgröße) oftmals sogar EU-weit zu erfolgen haben, können solche
Entscheidungen nicht mehr nach diesen oder ähnlichen Kriterien erfolgen. Entsprechend
heterogen ist das Angebot an Laternen, das heute Verwendung findet.
Trotz der Unterschiedlichkeit bei der Produktpalette waren die Trends bei den Laternen West-
Berlins und Westdeutschland ähnlich bzw. folgten übereinstimmenden Entwicklungen. Dies
zeigen die nachfolgenden Bilder (links jeweils eine West-Berliner, rechts eine westdeutsche
Laterne). In den 1950er-Jahren tauchten die Großflächenleuchten auf………
…….und verschwanden wieder. Das galt auch für die Langfeldleuchten………
…..die nach und nach auch wieder verschwinden, aber sowohl im ehem. Westdeutschland als
auch im ehem. West-Berlin noch stärker vertreten sind. Und auch bei der Straßenbeleuchtung
von Seitenstraßen gab es ziemlich ähnliche Entwicklungen.