provisorischen Straßenbeleuchtung. Meistens handelte es sich um einfache Kelch-
Leuchtenmodelle an Überhangbügeln, montiert an hölzernen Masten.
In der Straße „Unter den Linden“ begann man ab 1949 bereits recht früh mit der Aufstellung
einer dauerhaften Straßenbeleuchtung. Die Leuchtköpfe bestanden aus einer größeren Kelch-
Leuchtenvariante, die Masten waren aber schon aus Metall. Mit ihrer geschwungenen Form
wollte man zunächst offenbar noch an die klassischen Linden-Leuchten der Vorkriegszeit
anknüpfen. Dies war aus damaliger Sicht nicht verwunderlich, da noch nicht feststand, in welcher
Form der Wiederaufbau der ehemaligen Prachtstraße „Unter den Linden“ erfolgen sollte. Fest
stand aber wohl, dass in den „Linden“ auch Paraden und Aufmärsche stattfinden sollten und so
war eine repräsentative Straßenbeleuchtung wohl gewollt (bei einigen der Filmaufnahmen der
Fahnenaufmärsche zur Gründung der DDR am 07. Oktober 1949 sind die Laternen deutlich zu
sehen).
Ab 1961/62 erfolgte jedoch bereits eine Demontage. Möglicherweise entsprach das eher klassisch
anmutende Modell nicht mehr den modernen Vorstellungen der Stadtplaner. Zunächst wurden die
Leuchten zwischen dem Schlossplatz (damals bereits „Marx-Engels-Forum“) und der
Friedrichstraße entfernt und gegen einen moderneren Laternentyp ausgetauscht. Etwa zwei Jahre
später erfolgte auch im westlichen Teil der „Linden“, zwischen der Friedrichstraße und dem
Brandenburger Tor ein Austausch gegen die neu entwickelten tropfenförmigen 0236.17-Leuchten
der VEB “Leuchtenbau Leipzig” (LBL).
Der kelchförmige Leuchtkopf fand auch in anderen Teilen Berlins Verwendung – zumeist als
Seilpendelvariante (siehe Foto nächste Seite). Wenige Exemplare in Prenzlauer Berg und Pankow
überdauerten die DDR-Jahre und waren bis Ende der 1990er-Jahre in Betrieb. Ein
Einzelexemplar mit dem geschwungenen Mast stand auch am Lustgarten (schräg gegenüber vom
Dom) und überdauerte die DDR ebenfalls (bis 1991 – siehe Foto nächste Seite).