Das Modell gehört ebenfalls zu den Ost-Berliner Laternen, dessen rasches Verschwinden Fragen
aufwirft.
Die Leuchten wurden ab 1960 in der Karl-Marx-Allee installiert, nachdem die Blockbebauung
zwischen Alexanderplatz und Straußberger Platz fertiggestellt worden war. Im Design waren die
Laternen eher futuristisch gestaltet und unterschieden sich deutlich von der üblichen
Straßenbeleuchtung jener Zeit. Nach nur sieben Jahren, im Frühling 1967 erfolgte bereits die
Demontage und der Austausch gegen die Leipziger Tropfenleuchte, die dort in der fünfarmigen
„Kronleuchtervariante“ aufgestellt wurde. Zum Vergleich: Die Gasreihenleuchten BAMAG U 13
H, die in Berlin in den letzten Jahren gegen elektrische Laternen ausgetauscht worden sind,
hatten eine Lebensdauer von 50 bis 60 Jahren hinter sich.
Ähnlich wie bei den Linden-Leuchten ist unklar, warum die Laternen der Karl-Marx-Alle bereits
nach sieben Jahren “das Feld räumen mussten”. Jedenfalls verschwanden sie vollständig aus dem
Stadtbild, trotz ihres für damalige Verhältnisse futuristischen und extravaganten Äußeren.
Ein äußerlich ähnlicher Leuchtentyp wurde ab Mitte der 1990er-Jahre auf der frisch sanierten
Oberbaumbrücke installiert. Die Leuchte ist zwar wesentlich kleiner als die alte DDR-Leuchten,
doch lässt ihre Ähnlichkeit wenigstens etwas von dem ungewöhnlichen Design der „Karl-Marx-
Laternen“ erahnen (siehe Foto).
Oben links: Die Karl-Marx-Allee im Frühling 1967. Die futuristischen Leuchten kurz vor ihrer Demontage.
Vorne steht bereits ein Exemplar der 0236.17-Leuchten der VEB “Leuchtenbau Leipzig” (LBL).
Oben rechts: Ein Exemplar der Leuchten auf der Berliner Oberbaumbrücke. In der Formgebung erinnert
sie stark an die alten „Karl-Marx-Leuchten“ der DDR, was aber wahrscheinlich eher zufällig ist.